Drei «Filialen» hat die Schülerfirma «OALnet» inzwischen, nämlich in Pfronten, in Obergünzburg und in Germaringen, und alle drei arbeiten trotz Wirtschaftskrise mit Gewinn. Das Firmenkürzel «OALnet» steht für Arbeitsgemeinschaften von Hauptschülern der siebten bis zehnten Klassen, die eine Schülerfirma bilden. Wie eine echte Firma gestalten sie Internetauftritte für ihre Auftraggeber.
Zum Kundenkreis gehören kleinere Betriebe, Pensionen, Vereine, Kindergärten und Schulen. Die Schüler machen wie in der realen Wirtschaft Marketing, um Kunden zu gewinnen, legen inhaltliche und finanzielle Angebote vor, führen Kundengespräche und gehen auf Spezialwünsche ein. Diese setzen sie am PC um, erstellen Rechnungen und einen jährlichen Finanzbericht.
Mit letzterem erschienen sie und ihre «Geschäftsführer», die Lehrer Andreas Roth, Thomas Pfeil und Norbert Söhner, kürzlich auf ihrer jährlichen «Betriebsversammlung». Diese wurde von einem echten Unternehmer geleitet: Gerhard Schempp, Geschäftsführer der Elektronik- und Logistik-Firma ESG in Fürstenfeldbruck. Er wickelte die Versammlung nach einer mehrgliedrigen Tagesordnung ab, wie er es von seiner Firma mit 1500 Beschäftigten gewohnt ist.
Die Schüler waren ganz Ohr, als Schempp einen Bericht gab zur aktuellen Lage der IT-Branche und über die neuesten Zukunftstechnologien der EDV-Branche im Fahrzeugsektor. In einem hochwertigen Auto finden sich schon heute mehr als 100 Computerprozessoren mit zehn Millionen Computerbefehlen, in zehn Jahren werden es an die 100 Millionen Befehle sein. Schempp, der bereits zum Auftakt den Schülerfirmen die nötige Hardware kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, sicherte auch in Zukunft seine Unterstützung zu. Neumitglieder der Schülerfirma im kommenden Schuljahr lud er zu einer Betriebsbesichtigung in seine Firma ein.
Auch die Hauptschüler, die positive Bilanzen vorweisen konnten, gaben Berichte ab. Nach einer Diskussion mit den Vorstandsmitgliedern der Bürgerstiftung Ostallgäu über künftige Verbesserungen bei den Schülerfirmen ging ein besonderer Dank an Herbert Riedle, der im Auftrag der Bürgerstiftung die Schülerfirmen koordiniert. Auch Lehrer Thomas Pfeil, der beruflich nach Augsburg wechselt, wurde für sein großes Engagement bei dem Aufbau der Schülerfirmen gedankt.
Als Dank für die geleistete Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielten zudem alle schulischen Unternehmer und Geschäftsführer eine Brotzeit und einen Eisbecher. (Erschienen in der Allgäuer Zeitung vom 12.08.2010)
Wie bereits bei der Betriebsversammlung im Juli angekündigt, stellte der ESG-Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder der Bürgerstiftung Ostallgäu Gerhard Schempp nun je ein weiteres Notebook für die Zweigstellen Obergünzburg und Germaringen zur Verfügung. Damit können die Schüler noch flexibler für ihre Kunden arbeiten.
Auf dem Foto sehen wir die Germaringer Abteilung bei der Notebookübergabe:
Die Schülerfirmabteilung in Germaringen nahm am Mittwoch 23.9.2009 wieder ihre Geschäfte auf. Eine Schülerin der Schülerfirma, Jessica, ist umgezogen und deswegen nicht mehr dabei. Neu dazugekommen sind aus der M8 Alexander und Pierre sowie zwei Schülerinnen aus der M10, Carina und Anna. Neu in diesem Schuljahr ist, dass eine Gruppe der Schülerfirma den Jahresbericht für die Schule erstellen möchte. Erste Planungen wurden hierfür bereits getroffen. Die Schülerinnen werden sich dafür auch in das Programm Adobe Indesign CS2 einarbeiten. Auch erste Termine für Schulungen und Kundengespräche wurden vereinbart und vorbereitet.